Diashow Stettener Bergsteiger auf dem Tödi (30.06. - 02.07.2006) zurück zur Übersicht
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Fünf Mitglieder der Bezirksgruppe Remstal bestiegen im Rahmen einer Gemeinschaftstour am 01.07.2006 den Hauptgipfel des Tödi, den Piz Russein (3614 m).

Nach der Anreise am Vortag (30.06.) und Aufstieg zur Puntegliashütte (2311 m) wurde der Weg, der am nächsten Morgen im Dunkeln zu absolvieren ist ausgekundschaftet und wesentliche Punkte im GPS-Gerät gespeichert. Direkt von der Hütte weg geht es weglos über Moränen und Firnfelder. Die wenigen Steinmännchen stehen in großen Abständen und zeigen nicht immer den idealen Weg an. Von daher ist es sehr ratsam am Tag vor der Tour mindestens bis zur Fuorcla da Punteglias (2814 m), später Jahr evtl. bis zum Gliemsfirn, zu gehen.

Samstagmorgen war dann Frühstück um drei Uhr, Abmarsch vor vier Uhr. Zur Fuorcla da Punteglias ging es trotz Dunkelheit aufgrund der guten Geländekenntnisse des Vortags sehr zügig. Hier empfiehlt der Hüttenwirt anzuseilen, was aus unserer Sicht jedoch viel zu früh ist. Es geht zunächst über steile Schutt- und Firnhalden gut 30 Minuten weiter bevor man vor dem anfangs flachen Gliemsfirn steht. Hier ist der richtige Punkt anzuseilen. Auf dem Gliemsfirn zunächst links haltend um einen langen Felsgrat herum, dann steil nach oben zum Einstieg der Kletterei zur Porta da Gliems (3260 m). Vorsicht, der Gliemsfirn ist der Wolf im Schafspelz, sieht harmlos aus, hat aber einige tückische Spalten, die insbesondere auf dem Rückweg problematisch werden können. Selbiges gilt auch für die Randkluft. Der Aufstieg zur Porta da Gliems zieht sich über ca. 100 Hm in anstrengender Kletterei auf nach unten geschichteten Schieferplatten. Alles ist mit einer Kette gesichert, jedoch steil, teils vereist oder zumindest nass. Zusätzliche Seilsicherung ist jedoch problemlos möglich. Dieser Bereich ist extrem steinschlaggefährdet, was insbesondere beim Rückweg beachtet werden muss. Nach der Porta da Gliems betritt man den Bifertenfirn und sieht rasch den Tödi. Achtung: hier nicht direkt links ums Eck gehen (große Spalten!) sondern erst ca. 70 Hm absteigen und dann links rum. Der weitere Weg muss den Verhältnissen (Spalten, Bergschrund) angepasst werden. Wir waren nach ca. 6,5 Stunden am Gipfel. Man darf fast die gleiche Zeit für den Rückweg rechnen! Unsere Aussicht war gigantisch, Bernina, Rheinwaldhorn, Monte Rose, Mont Blanc, alles sehr klar zu sehen. Und Geburtstag wurde auf dem Gipfel auch gefeiert - Heri ließen wir mit einem Ständchen hochleben.

Der Rückweg folgt dem Aufstiegsweg, Vorsicht vor Spalten und Steinschlag. Eine Pause am besten erst wieder an der Fuorcla da Punteglias, da darf sie dann auch länger ausfallen.

Fazit: Ein magisch schöner Berg, der eine Besteigung unbedingt lohnt. Bei sehr guten Bedingungen technisch wenig schwierig, konditionell aber anspruchsvoll. Bei weniger guten Bedingungen wird der Berg rasch sehr anspruchsvoll, evtl. unmöglich. Die Puntegliashütte ist ein Geheimtipp. Sehr gemütlich und super Küche, vielen Dank nochmals an das Hüttenteam Hedi, Fritz und Albert! Und wer die Hütte mal besuchen möchte, dem Diego, dem Hüttenhund, unbedingt ein 'Stöckli' mitbringen – so werden Freundschaften geschlossen!

Weitere Gipfel um die Hütte: Alle Touren sind weglos und erfordern Orientierungssinn und sicheres Gehen im steilen Fels- und Schrofengelände. Teils sind kleine Gletschereste eingelagert die blank und steil sein können, teils nur Firnfelder. Wenig schwierig sind der Piz Posta Biala (3074 m), der Piz Urlaun (3359 m) und der (Kleine) Bündner Tödi (3124 m). Schwierig sind Cavistrau (3252 m) und Bifertenstock (3421 m).

www.punteglias.ch

Bericht und Bilder: Kai Schroeder