Diashow Schneeschuhwandern in der Hohen Tatra zurück zur Übersicht
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Vom 24.2. bis zum 3.3.2006 zog eine bunt gemischte Gruppe der Bezirksgruppe Remstal los, um das kleinste Hochgebirge der Welt zu erkunden: die Hohe Tatra an der Grenze zwischen Polen und der Slowakei. Auf einer Länge von nur 26 km finden sich etliche Gipfel, die um die 2500 m hoch sind: Kriván (2494m), Vysoká (2547 m), Rysy (2500m), Gerlachovský stít (2654m), Ladový stít (2627m), Lomnický stít (2634m). Die überwiegende Zahl der Berggipfel hat scharfe, zerklüftete, felsige Grate und fällt mit steilen Felswänden ins Tal hinab. Die über 30 Täler sind durch Gletscher entstanden, so dass sich fast ebene und flache Teilstücke mit Steilstufen abwechseln. Die Orte Strbské Pleso, Starý Smokovec, Tatranská Lomnica sind die bekanntesten auf der slowakischen Seite der Hohen Tatra. Sie sind alle durch die Tatrabahn, die regelmäßig hin und her pendelt, miteinander verbunden. Der alte Kurort Starý Smokovec war Ausgangspunkt für verschiedene Touren:

Zur Téryho Chata (Teryhütte):
Von Stary Smokovec geht es mit der Standseilbahn aus dem Jahr 1967 hinauf zum Hrebienok (Kämmchen). Dort folgen wir erst dem Weg ins Vel`ká Studená dolina, zweigen aber bald ins Malá Studená dolina ab. Der Weg führt gleichmäßig an großen Steinblöcken vorbei bergauf bis zur Zamkovského chata. Danach wird es etwas flacher, bevor es kurz vor der Hütte auf kurzer Distanz gut 200 m Höhenunterschied zu überwinden gilt. Doch die Téryho chata lockt und wir erholen uns bei Knoblauchsuppe und Tee. Dem Abstieg - besonders dem letzten steilen Teil - sehen einige von uns mit gemischten Gefühlen entgegen. Mit verschiedenen Techniken (mit und ohne Schneeschuhen, aufrecht oder auf dem Hosenboden rutschend) schaffen ihn jedoch alle mit Bravour. Kurz vor dem Hrebienok gönnen wir uns noch einen Abstecher zur Rainerova chata. Dort baut ein Einheimischer jedes Jahr zur Weihnachtszeit eine überdimensionale Krippe aus Schnee auf. Dank dauerhaft kalter Temperaturen können auch wir sie noch bewundern.


Zur Zbojnícka chata (Räuberhütte) Mit der Standseilbahn geht es wieder die 200 m hinauf zum Hrebienok. Ein kleines Stück folgen wir der "Tatramagistrale" und zweigen nach ca. 15 min in das Vel`ká Studená dolina (das große kalte Tal) ab. Erst sanft, am Ende etwas steiler geht es zur Zbojnícka chata. "Drei Stunden entfernt von den Problemen dieser Welt, symbolisiert sie das Wesentliche: Ruhe, Brot und guten Rat..." heißt es in ihrem Prospekt. Und wer weiß, dass diese Hütte (wie viele andere in der gesamten Tatra) ausschließlich zu Fuß und ohne technische Hilfsmittel wie Seilbahn oder Hubschrauber versorgt wird, verzeiht auch einen sehr gewöhnungsbedürftigen Cappuccino. Durch lockeren Pulverschnee geht es "ungeordnet" die Hänge hinab zurück zum Hrebienok.


Zum Popradské pleso (Poppersee) Die Tatrabahn bringt uns an den Ausgangspunkt, die Haltestelle Popradské pleso. Von hier aus führt eine Forststraße durch verschneiten Wald bis zum See Popradské pleso. Kurz vor dem See ist ein Abstecher zum Symbolischen Friedhof möglich. Er ist eine Gedenkstätte für verunglückte Bergsteiger. An sie erinnern viele verzierte Holzkreuze und Gedenkplatten an den Felsen. Direkt am See lädt eine Berghütte zu einer Pause ein und wir probieren natürlich diverse slowakische Spezialitäten! Für den Rückweg stehen zwei Varianten zur Wahl. Die rot markierte Tatramagistrale bzw. die etwas unterhalb verlaufende, lawinensicherere grüne Route. Beide treffen kurz vor dem Trigan wieder aufeinander und führen durch Fichtenhochwald zurück nach Strebské Pleso.


Zum Predné Solisko An den Bergrücken des Predné Solisko finden Skifahrer ideale Pisten. Etliche große Hotels, ein Pressezentrum und zwei große Schanzen im Wintersportzentrum sind noch Zeugen der Ski-WM 1970. Wir nutzen den Sessellift als bequeme Aufstiegshilfe, bevor es oberhalb der chata pod Soliskom mal mehr, mal weniger steil immer am Grat entlang zum Gipfel geht. Nach einer knappen Stunde erreichen wird den Predné Solisko (2093m). Leider pfeift der Wind so scharf, dass wir die Aussicht nur kurz genießen und schnell wieder hinunter zur chata pod Soliskom steigen, wo wir uns bei genialen "Buchty" aufwärmen. Zurück ins Tal geht es (leider weniger schön) immer an der Piste entlang.


Zum Lomnický hreben Eigentlich hätten wir den Lomnický stít zu gerne bestiegen. Doch die Tour durch mehrere klettersteigartig versicherte Rinnen ist im Winter nur unter allerbesten Voraussetzungen möglich. So beschloss ein Teil der Gruppe bereits am Abend zuvor, einen Teil der Tatramagistrale zur testen. Dieser Weg führt immer oberhalb der Baumgrenze an der gesamten südlichen Seite der Tatra entlang und bietet herrliche Ausblicke in die weiten Ebenen. Der andere Teil der Gruppe wollte dem Lomnický stít wenigstens so nahe wie möglich kommen. Von der Bergstation der Seilbahn am Skalnaté pleso ging es den Lomnický hreben immer im Blick steil bergauf. Immer wieder durchkreuzten Skifahrer, die ihren Spaß außerhalb der Piste suchten, unsere Gruppe und so stieg bald jeder nach seiner eigenen Taktik auf. Oben am Gipfel empfing uns ein scharfer Wind, der böig über den Grat pfiff. Diesem Grat folgten wir beinahe wieder eben bis zum Lomnické sedlo, während es links und rechts von uns steil abwärts ging. Am Sattel trennten sich dann auch unsere Wege: einige fuhren knie- und blasenschonend mit dem Sessellift zurück zum Ausgangspunkt, andere pflügten sich durch herrlichen Pulverschnee unterhalb des Lifts den Hang hinab. Selbst eine Fahrt mit der Seilbahn hoch auf den Lomnický stít hätte sich nun nicht mehr gelohnt, da der eisige Wind tiefe Wolken mit sich brachte, die den Gipfel in Nebel hüllten. An der Skalnatá chata trafen dann alle wieder aufeinander (Magistralewanderer, Knie- und Blasengeschädigte und Unermüdliche) und gemeinsam bewältigten wir den Abstieg nach Tatranská Lomnica.


Abstecher ins Slowakische Paradies: die Sucha Bela Nur ein paar Kilometer von der Hohen Tatra entfernt liegt ein ebenfalls sehr bekanntes und beliebtes Wanderparadies: das Slowakische Paradies. Von Ferne sieht es recht unscheinbar aus, eine Landschaft aus runden, waldigen Hügeln. Doch dazwischen liegen tief eingeschnittene Schluchten, die kleinen Abenteuerlandschaften gleichen. Man folgt vom Parkplatz aus einem kleinen Bach in die Schlucht hinein, die immer neue Überraschungen bietet: kleine Brücken und Stege, einzelne Stufen und Treppen, hier und da mal eine Kette und immer wieder kürzere und längere Leitern. Hinter jeder Kurve tun sich neue Ein- und Ausblicke auf. Langweilig wird es auf keinem Meter! Als Rückweg wählen wir einem weiten Bogen durch die waldigen Hügel wieder zurück zum Parkplatz.


Britta