Diashow DAV-Inselwandern: Sardinien zurück zur Übersicht
BILD
BILD
BILD
BILD
BILD
BILD
BILD
BILD
BILD
BILD
BILD
BILD
BILD
BILD
BILD
Anflug auf Olbia bei leichtem Regen.
Fahrt bei Platzregen, Hagel und Gewitter Richtung Süd-Osten nach Cala Gonone, eine kleine Hafenstadt am Golf von Orosei.

In der ersten Woche fanden 5 Wandertage von täglich ca. 3,5 – 5 Stunden Gehzeit bei herrlichem Wetter und ab und zu starkem Wind statt. 29 „Remstäler“ und „Auswärtige“ begaben sich in das herrliche Zentralsardinien und in die Barbagia, das wir mit 4 Land-Rovern auf z.T. abenteuerlichen Off-Road-Straßen erreichten.

1. Tag Lanaittu-Tal, Monte Tiscali 518m, Besichtung einer ehemaligen Nuraghersiedlung unter dem Schutz eines riesigen Felsüberhanges. Abstieg durch das ausgetrocknete Bachbett. Abschluss bei einem Hirten mit zünftigen Essen und herrlichen Blick ins Lanaittu-Tal.

2. Tag Gorropu-Schlucht; Abstieg von Genna Silana 1017m bis auf 480m direkt in die tiefste Schlucht Europas. Über weiße riesige Felsbrocken kletternd bis tief hinein in den kühlen Schlund mit seinen bis zu 500 Meter hohen Kalksteinwänden.

3. Tag Cala Luna; Direkt ab Hotel zunächst auf der Straße, dann im stetigen auf und ab hinunter zur „Mondbucht“. Der weiße Sandstrand lädt zum Bade. Die Rundtour wird durch eine Bootsfahrt zum Hafen von Cala Gonone abgerundet.

4. Tag Punta La Marmora 1834m; Höchster Berg der landschaftlich rauen und wilden Insel. Geprägt wird das landschaftliche Bild durch ausgedehnte Hochebenen, Gebirgsstufen und Tafelberge. Ein grandioser Rundblick bietet sich vom Gipfel des Gennargentu-Massives.

5. Tag Monte Carrasi 1463m; Beim Aufstieg zum Dach des Supramonte-Gebietes verässt man das Waldgebiet mit Stein- und Korkeichen, wandert durch Macchia und endeckt eine herrliche Flora. Alpenveilchen, Stiefmütterchen, Zistrosen, Bergpfingstrosen und so manches schöne Pflänzchen. Über die löchrige Hochfläche führt ein wegloser Abstieg vorbei an einer Hirtenunterkunft zurück zum Ausgangspunkt.

Auf einem Tagesausflug an die Nordostküste zeigt die Insel seine ganze Vielfalt. Über Olbia und Arzachena, mit einem Abstecher zu einem Gigantengrab, weiter nach Palau zum Capo d`Orso. Hier hat man von einem markanten Felsen eine herrliche Aussicht auf die Inselgruppe La Maddalena. Ein Abstecher nach Porto Cervo an die Costa Smeralda mit Blick auf das smaragdgüne Mittelmeer und einem Essen in einem Agriturismo rundet den Ausflug ab.

Die zweite Woche war für 13 Radfahrer ein besonderes Schmankerl. Hierzu das folgende Gedicht von Ulla Felsenstein:

Ungedopt und fern der Heimat ...

13 Leut’ mit strammen Wadeln wollten in Sardinien radeln
hatten ihre Fahrradtracht von zuhause mitgebracht
hatten auch ein Radprogramm schon gebucht bei einem Mann
der war kräftig, jung an Jahren, fit und mountainbikeerfahren
doch er war sich nicht im klaren, dass wir etwas älter waren
wollt’ bei uns auf steilen Strecken geilen Nervenkitzel wecken
doch das schreckte manchen sehr, wollten plötzlich gar nicht mehr.

Dennoch stand die ganze Truppe Montag morgens auf der Kuppe
Räder wurden rasch gesichtet, Helme, Sättel, Zeugs gerichtet
und - als alle Räder passten – die ersten schon bergabwärts rasten.
Doch der wahre Bikerspaß entfaltet sich nicht auf der Straß’
Off-Road, Schotter, Kies und Stein liebt ein jedes Biker-Bein
nur beim Sturz auf solchen Grund schürft man sich die Wade wund.
Alle radeln nun behände durch das wildeste Gelände.
Selbst in größter Mittagshitzen bleib’n sie auf dem Sattel sitzen
bis am Ende dieser ‚Plagen’ steht ein Grabmal der Nuraghen.
Heimwärts sich das Feld dann zieht, weil es leider bergwärts geht
manche dann besonders schnell sind, wenn am Ende eine Bar winkt.

Bars sind in Sardinien wichtig, denn der Wind, der bläst recht tüchtig
bläst uns fast vom Sattel ra, dass man kaum grad fahren ka.
Schutz vor Wind auf allen Wegen bieten diese ‚Enotheken’
und wo keine Bar vorhanden, kann man gut beim Hirten landen
zu Wurst und Wein und dünnen Fladen lassen wir uns gerne laden
singen dankbar laut und schön, bis wir spät nach Hause zieh’n.

Diese Wahnsinns schwere Tour, schafften leider 8 Leute nur.
Fünf verzichteten sehr weise auf den zweiten Teil der Reise
denn als Highlight-Abschluss-Spaß wartet der Dorgali-Paß
Satte 8 Prozent bergauf, nicht gerade ein Trainingslauf <
Gegenwind und auch Verkehr machen uns das Leben schwer
bis wir schließlich alle oben uns für diese Leistung loben.
Und so endet in der Bar der Giro di Sardinia.


Bericht und Bilder: Carola Baur
BILD BILD BILD BILD BILD BILD
BILD