Diashow Bergtouren auf Schneeschuhen im Kaiserwinkel (09. bis 13. Februar 2008) zurück zur Übersicht
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9. Februar
Ein Häuflein Schneeschuh-Begeisterter trifft sich um die Mittagszeit beim „Mairwirt“ in Schwendt (Tirol). Mit unserem Tourenführer Klaus Rohn geht´s nachmittags zum Akklimatisieren, noch ohne Schneeschuhe, in Richtung Scheibenkogel. Auf einem geeigneten Geländeabschnitt bei der Boariedalm vermittelt uns Klaus die wichtigsten Kenntnisse im Umgang mit dem VS-Gerät.

10. Februar
Pünktlich um 9.00 Uhr starten wir beim „Mairwirt“ (702 m). Wir wandern am Lucknerhof vorbei ins Niederhauser Tal hinein, begleitet von witzigen Warn-tafeln „Vorsicht Wildschweine“ und „Vorsicht Elefanten“. Bald umfängt uns eine unberührte Winterlandschaft. Wir erreichen die tief im Schnee eingebettete Lack-alm. Von Süden grüßen die Hohen Tauern und die Kitzbüheler Alpen zu uns her-über. In leichtem Auf und Ab geht´s weiter zum Schnappen-Gipfel (1546 m). Mangels eines geeigneten Rastplatzes marschieren wir weiter. An einem Berg-kreuz machen wir Pause. Uns gegenüber die markante Silhouette des Wilden Kaiser. Wir genießen Sonne und Aussicht in vollen Zügen. Der Rückweg führt uns vorbei an Oberer und Unterer Schnappenalm und an der Stegeralm. Klaus animiert uns zu kräftigen, couragierten Abstiegsschritten, was uns weniger Geübten nicht immer gut gelingt und wir so den Schnee nicht nur unter den Füßen, sondern auch in den Händen (und an anderen Körperteilen !) haben. Etwas geschafft, aber glücklich über den gelungenen Tag sind wir nach insgesamt 7 ½ Stunden wieder zurück beim „Mairwirt“. Wir haben eine Strecke von 10 km und mehr als 1.000 Höhenmeter im Aufstieg bewältigt.

11. Februar
Heute ist das Fellhorn bei Reit im Winkl unser Ziel. Vom Parkplatz Blindauer Brücke bringt uns ein Kleinbus hoch zur Hindenburghütte (1180 m). Dort werden die Schneeschuhe angeschnallt und rasch gelangen wir zur sonnenüberfluteten Hochfläche der Hemmersuppenalm. Dann führt uns der Weg weiter durch Wald- und Latschengelände bergan in Richtung Straubinger Haus. Auf den steileren Abschnitten stellen wir unsere Fersen mittels eines umklappbaren Bügels „ins Hochparterre“, was eine deutlich spürbare Entlastung bringt. Vom Straubinger Haus geht´s steil hoch zum Brunellenkogel (1729 m) und über den breiten Bergrücken weiter zum Gipfelkreuz des Fellhorns (1765 m), mit ausreichendem Sicherheitsabstand zur bizarren Gipfelwächte. Die Aussicht ist überwältigend ! In weiter Runde erblicken wir die Berchtes-gadener Alpen, die Loferer Steinberge, die Hohen Tauern, die Kitzbüheler und die Zillertaler Alpen, Wilden und Zahmen Kaiser, Wendelstein und Kampen-wand. Gestärkt durch eine ausgiebige Rast marschieren wir über den Bergrücken zurück und queren über Wiesenhänge hinab. Die satte Pulverschnee-Auflage gibt unseren Schneeschuhen einen guten Halt für einen rasanten Abstieg. Nach dem offenen Weidegelände bei der Hochtrittalm geht´s hinunter durch den Bergwald, wo es enger wird und Konzentration gefordert ist. Dann empfängt uns wieder die Hemmersuppenalm. Vorbei an der Anna-Kappelle wandern wir zurück zur Hindenburghütte, die wir gegen 15.00 Uhr erreichen. Resümee von Klaus: Wir waren knapp 5 Stunden unterwegs und bewältigten im Aufstieg rund 600 Höhenmeter auf einer Strecke von 4 km.

12. Februar
Trotz des gestrigen „Hüttenabends“ haben wir heute ein großes Ziel, nämlich den Geigelstein (1808 m). Fahrt über Kössen und den Klobensteinpaß nach Etten-hausen und dort zum Parkplatz bei der Talstation der Sesselbahn. Diese fährt aber nicht: Geschlossen wegen Revisionsarbeiten ! Wir nehmen es sportlich. Zunächst zu Fuß eine kurze Strecke auf dem Fahrweg bergan. Dann schnallen wir an einem steilen Skihang unsere Schneeschuhe an. Mit voller Kraft auf den Schneeschuhen und auf den Stöcken kämpfen wir uns nach oben. Wir gewinnen immer mehr an Höhe. Unterbrochen von kleineren Verschnaufpausen marschieren wir an Wuth-alm und Wirtsalm vorbei und erreichen nach über 2 Stunden den Sattel vor dem Gipfelaufbau. Kurze Rast. Dann steigen wir in den Gipfelhang ein, meistern mit Konzentration eine kritische Stelle und erreichen 3 Stunden und 20 Minuten nach dem Start im Tal das Gipfelkreuz, wo wir die Gratulation von Klaus gern ent-gegen nehmen. Die Rundum-Aussicht ist nochmal eine Steigerung zu gestern ! Gisela fertigt auch heute wieder den Gipfelbuch-Eintrag, eine Skitourengeherin „schießt“ mit Klaus´ Kamera das obligatorische Gipfel-Foto. Schweren Herzens verlassen wir den Gipfel des Geigelsteins. Der Weg führt uns über den östlichen Gipfelhang steil bergab. Dann geht es in flacheres Gelände hinein. Nach einem zügigen Marsch kreuz und quer über die schneeglitzernden Flächen erreichen wir bereits nach einer halben Stunde die Priener Hütte. Wir stärken uns mit Suppe und erfrischenden Getränken. Auf der weiteren Tour müssen wir zunächst steil nach oben über enge Serpentinen zu einer Scharte oberhalb der Wirtsalm. Von dort steigen wir, mehr oder weniger genussreich, im tiefen Schnee nach unten. Der weitere Abstieg erfolgt über den Aufstiegsweg. Nach rund 7 Stunden, einer Wegstrecke von 8 Kilometern und 1.400 Höhen-metern im Aufstieg kommen wir an der Talstation der Sesselbahn an. Wir sind zwar etwas groggy, aber auch stolz, dass wir den ganzen Weg aus eigener Kraft bewältigt haben.

13. Februar
Unsere Abschlußtour führt uns rund um den Ebersberg. Wir starten vom Südufer des Walchsees bei Hörhag. Aufstieg durch Waldgelände, dann auf Wirtschafts-wegen zur Lippenalm. Hier können wir ein letztes Mal die Schneeschuhe an-schnallen. Der Blick geht nach Norden über den zugefrorenen See bis hoch zum Geigelstein und seinen Nachbarbergen. Wir steigen weiter bis in die Nähe der Schwarzenbachalm, wo sich das Panorama nach Süden und Osten weitet. Der Wilde Kaiser erstrahlt im Sonnenglanz. Auf dem Weiterweg zur Gwirchtalm baut sich dann der Gebirgszug des Zahmen Kaiser markant vor uns auf. Tja, und dann geht´s halt wieder bergab. Vor dem Einstieg in den Weg durch das romantische Erzbachtal schnallen wir die Schneeschuhe ab und verstauen sie am Rucksack. Wir erreichen die Ansiedlung Oed und wandern die restliche Strecke am Südufer des Sees entlang zu unseren Pkw. Immerhin waren wir heute knapp 3 Std. unterwegs und haben über 500 Höhenmeter im Aufstieg bewältigt. Die „Henkersmahlzeit“ unseres unvergesslichen Aufenthaltes im Kaiserwinkl nehmen wir im „Strandcafé“ des Ortes Walchsee ein. Dann geht’s zurück in die Heimat.

Das vollauf zufriedene „Schneeschuh-Quartett“ dankt Klaus Rohn für seine sachkundige und humorvolle Betreuung und Anleitung, für die gut gewählten Bergziele und Routen und nicht zuletzt für die abendlichen „Foto-Shows“. Wir danken unseren „Langlauf-Kolleginnen und Kollegen“ für das gute Miteinander in der Frühstücksrunde und beim abendlichen „Ausklang“.

Text: Gerhard Schumacher
Bilder Klaus Rohn