Diashow Hochtouren im Rieserfernergebirge (14.08. – 18.08.2008) zurück zur Übersicht
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Es hat nicht sollen sein oder: Wie ein Wettersturz einen Strich durch die „Gipfel“ macht. Eigentlich war die Wettervorhersage nicht schlecht. Für Freitag war ein kleines Tief angesagt, sonst wieder gut. Aber von Anfang an …

Am Donnerstag fuhren Ingo Pfäffle und Helmut Reinhard mit zehn Teilnehmern in die recht unbekannte Rieserferner-Gruppe. Gipfel wie Lenkstein, Hochgall und Schneebiger Nock sollten erstiegen werden. Am Antholzer See wanderten wir los über die Riepenscharte zur Neuen Barmer Hütte auf 2610 m. In der Nacht stürmte und regnete es sehr stark. Am nächsten Morgen sagte der Hüttenwirt, dass wir die Überschreitung über den Lenkstein zur Kasseler Hütte nicht machen können, da in den nächsten Stunden ein Wettersturz zu erwarten sei. Also beratschlagten wir, entweder eine weitere Nacht dazubleiben oder wieder abzusteigen, um ins Ahrntal nach Rein zufahren und von da aus auf die Kasseler Hütte aufzusteigen. Da niemand Lust hatte, den ganzen Tag auf der Hütte herumzusitzen entschlossen wir uns für die zweite Version. Der Hüttenwirt sollte Recht behalten. Im Tal angekommen, öffnete der Himmel seine Schleusen. Es schüttete was herunter konnte. Mit den Autos fuhren wir ins Ahrntal nach Rein. Hier riss der Himmel plötzlich auf und die Sonne kam wieder hervor. Bei bestem Wetter stiegen wir zur Kasseler Hütte auf. Alle meinten wir, wir seien noch einmal davongekommen. Aber wir freuten uns zu früh. Schon unterwegs sahen wir, dass die Schneefallgrenze bei ca. 2500 m lag. Alle Gipfel und Wege waren mit Schnee bedeckt. Am Abend und in der Nacht schneite es kräftig weiter. Am Samstagmorgen schneite es immer noch leicht. Der Hüttenwirt machte uns Hoffnung, dass es mittags besser würde. Also abwarten. Gegen 11 Uhr hörte es tatsächlich auf und wir stiegen los Richtung Schneebiger Nock. Über die Moräne des Schneebigen Nock Ferners erreichten wir den Nordgrat. Auf dem verschneiten Blockgrat ging es in leichter Kletterei aufwärts. Je höher wir kamen, desto mehr machte uns der Schnee zu schaffen. Bei 3000 m mussten wir dann endgültig umkehren, da die Felsen unter dem Schnee auch noch vereist waren und ein Weiterkommen nicht ratsam schien. Auch die Sicht war inzwischen gleich Null. Zurück auf der Hütte kamen wir zur Erkenntnis, dass wir unter diesen Bedingungen den Hochgall nicht besteigen können, da der zudem einen Schwierigkeitsrad höher lag.

Am Sonntag war das Wetter besser und wir stiegen am Rand des mittleren Rieserferner auf und über den Nordostgrat auf den Magerstein 3273 m. Abstieg zum mittleren Rieserferner und um das Frauenköpfl herum wieder hoch zum Fernerköpfl. Von hier stiegen wir über den Südwestgrat ab zur Rieserfernerhütte 2791m. Am Montag ging es dann bei schönstem Sonnenschein durchs Gelttal zu den Autos zurück und wir fuhren nach nicht ganz erfüllten fünf Tagen wieder heim.

Text und Bilder: Ingo Pfäffle