Diashow Zauberwald und Kaiserschmarr'n - Schneeschuhtouren im Chiemgau
05.02. - 08.02.2010
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Am Freitag Anreise über A 8 München-Salzburg, Ausfahrt Frasdorf. Auf dem spiegelglatten Parkplatz Lederstube (650 m) werden die Fahrzeuge geparkt. Es geht den Forstweg in südlicher Richtung den Ebnater Achen hoch. An der Abzweigung Zellboden über Schiedalm. Durch Richterkessel Serpentinen hoch bis zur Riesenhütte (1346m). Urige Hütte der Sektion Oberland. Die Hüttenwirtspaar Alex & Moni begrüßen uns mit einer Speckknödelsuppe. Am späten Nachmittag quält Ingo uns nochmals raus zu LVS-Übungen in Hüttennähe, was sein muss muss sein. Es wird elend kalt als wir um 6 fertig geübt haben. Abends Geschnetzeltes. Dann muss das Wasser wg. Pumpenausfall abgeschaltet werden, zum Nachspülen in den Toiletten gibt es Kübel mit Schmelzwasser. Der Gastraum ist gleichzeitig Unterrichtsraum für eine Schneeschuh-Gruppe der Sektion Oberland. Ein alter bayerischer Bergfex erklärt dem alpinen Junggemüse was Sache ist.
Der Samstag bringt Dauerschneefall und immer noch kein Wasser. Wir beschließen nur eine kleine Tour zu machen. Erst um 11 Uhr geht es ab Richtung Hochries (1587m). Über die tief verschneite Riesenalm geht es über den Rücken die gut sichtbare Spur hoch. Am Hochrieshaus Pause bei Bier und Kuchen, Sicht gibt es an diesem Tag so gut wie keine. Wieder zurück auf der Riesenhütte ist der Gastraum rappelvoll. Schweinebraten mit Knödel und ein Lehrfilm der Sektion Oberland zum Thema Lawinenverschüttetensuche runden den Abend ab.
Der Sonntag begrüßt uns mit trübem Nebelwetter, wir marschieren trotzdem ab. Es geht durch wie verzaubert tief verschneiten Wald hinunter zur Holzerhütte und später zur Grozachhütte der Bergwacht. Zur Begrüßung sind 2 Huskies vor der Hütte erschienen. Dann beginnt der Aufstieg durch lockeres Waldgelände zum Predigtstuhl (1494 m). Oben am Gipfel bricht sich die Sonne ihre Bahn. Mittagspause am Gipfelkreuz mit schönen Ausblicken. Den Spuren der Tourengänger nach geht es weiter zum Heuraffelkopf (1504 m) und dann zum Abereck (1481 m). Auf einem Rücken hinunter zur Laubensteinalm (1280 m) und dann hoch zum sonnenbeschienenen Laubenstein (1350 m). Aus dem Tal grüßt Aschau. Nach dem Abzweig am Eiskeller wird entschieden, den direkten Weg zur Hütte über Spielberghöhle zu versuchen. Das Waldgelände ist aber elend unregelmäßig, Steilhänge wechseln sich mit Dolinen ab. Auf der Karte sieht alles einfacher aus. Schade, das hätte uns einige Zeit gespart, aber bevor etwas anbrennt, entscheidet sich der Guide für den geordneten Rückmarsch zum Wegkreuz. Wir gehen folglich „untenrum“ über das Frasdorfer Berghaus und dann links den Wanderweg hoch die 3 km zur Riesenhütte. Nach 6 h Marschzeit haben wir uns die Suppe verdient.
Unser Abreisetag beginnt schon strahlend schön. Wir machen noch einen Abstecher auf den Hochries und werden mit einer bestechenden Fernsicht belohnt. Herrlicher Panoramablick nach Süden bis zu den Hohen Tauern, während sich die Täler aufgrund der Inversion in dichten Nebel hüllen. Ich lümmel mich auf der Sonnenterasse bei Kaba und Kuchen. Dann geht es wieder runter und wir nehmen das zurückgelassene Gepäck an der Riesenhütte auf. Mit nagelneuen Schlitten geht es die 6 km abwärts Richtung Parkplatz. Es geht rasant zu auf der vereisten Forststraße, besonders Gerald räumt richtig auf. Als ich gerade so richtig Fahrt habe, kommt mir meine Bergmütze abhanden und ich muss auf vereister Fahrbahn einen Risiko-Stopp hinlegen. Man ist halt doch nicht mehr so fit wie zu Jugendzeiten. Schließlich kommen aber alle heil unten am Parkplatz an. Mit Sonnenschein ist es jetzt vorbei. Hüttenwirt Alexander kommt uns noch mit seinem Allrad entgegen.
Eine rundum gelungene Tour geht zu Ende. Die Riesenhütte ist trotz Wassermangel sehr zu empfehlen, super Essen und ein nettes Team um die Hüttenwirte Moni & Alex. Das war sicher nicht unser letzter Abstecher ins winterliche Chiemgau.

Text: Michael Früh

Bilder: Ingo Pfäffle