Diashow Schneeschuhhochtouren im Berner Oberland – vom Jungfraujoch ins Lötschental, 15.04. - 20.04.2012 zurück zur Übersicht
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Bereits eine Woche vor Tourbeginn verfolgte ich das Alpenwetter täglich hoffnungsvoll. Doch die Wetterprognose blieb spannend und sollte unsere Tour bestimmen.


Sonntag, Anreise:
Bernhard und Christine, Kai und Bettina, Florian, Frank und die Bergführer Klaus und Rainer treffen sich in Köngen und fahren in PKW-Fahrgemeinschaften bis Grindelwald. Die Ankunft ist gegen Mittag, die Autos werden geparkt, kurze Einkehr und dann geht es mit der Jungfraubahn auf die Kleine Scheidegg, 2060 m hoch gelegen. Die Unterkunft ist die Mountain Lodge im Bahnhof Kleine Scheidegg. Nach dem Lagerbeziehen wird noch eine Wanderung auf Schneeschuhen zur Akklimatisation unternommen. Sie führt bei Schneefall, Nebel und Wind bis fast zur Station Eigergletscher, 2320 m.
Ich bin mit der Bahn bis Grindelwald gefahren, dann mit der Jungfraubahn bis Alpiglen, 1600 m, und von dort Aufstieg mit Schneeschuhen via Winterwanderweg zur Kleinen Scheidegg. Ankunft ca. 16 Uhr.
Nachdem die Teilnehmer komplett sind, erfolgt eine kurze Wetter-Lagebesprechung und Tourenplanung unter den angetroffenen Bedingungen.
Der Abend in der Röstizzeria des Bahnhofs verlief gemütlich bei Grünerbsensuppe und großen Portionen Röstizza.

Montag:
Der Morgen beginnt gemütlich, bei Nebel und dichter Bewölkung müssen wir nicht die erste Bahn nehmen.
8.oo Uhr fahren wir mit der Jungfraubahn aufs Jungfraujoch in 3454 m. Dazwischen liegen die Aussichtshaltepunkte Eigerwand und Eismeer, die heute keine Ausblicke bieten aber trotzdem gut für die Anpassung an die Höhe sind. Oben angekommen unternehmen wir den Touristenrundgang Top of Europe, Fotos in der Eisgrotte und immer wieder Blicke zum Himmel – aber es bleibt dicht. Über den Sphinxstollen gelangen wir dann auf den Gletscher.
Aufgrund der Wetterlage hat sich der Tagesplan geändert, Trugberggipfel und Mönchsjochhütte entfallen für heute. Die Konkordiahütte wird unser Ziel.
Gegen 11 Uhr gehen wir in zwei Seilschaften über den Jungfraufirn zum Konkordiaplatz. Und endlich lockert auch die Bewölkung auf und wir können die Umgebung wahrnehmen, Blicke zurück hinauf zu Jungfraujoch und Sphinx-Observatorium. Es geht stetig leicht abwärts durch unberührten Pulverschnee, die Sicht wird immer besser und verführt zum Fotografieren. Ca. 15 Uhr treffen wir am Konkordiaplatz, 2750 m, ein, die Schneeschuhe werden deponiert und über 449 Stufen geht es die 100 Hm zur Konkordiahütte hinauf. Die Hütte ist voll belegt. Unser Luxus: Nur zu neunt im Zehnerlager. Die Schlafplätze sind ca. 60 cm breit, auspacken und umziehen geht ebenfalls nur in Einteilung. Doch auf dieser Hütte zu nächtigen war schon lange Zeit mein Wunsch gewesen.
Das Wetter wird gegen Abend immer besser, wir sind guter Stimmung auf den nächsten Tag.
Abendessen Gemüsesuppe, helles Fleisch, Pasta, Erbsen+Möhrchen, Pudding mit Ananas.
Irgendwie hat man in der Nacht doch geschlafen, Abwechslung durch Gang ins Nebenhaus zur Toilette bei ca. minus 10°.

Dienstag:
6.30 Frühstück, 7.30 Abmarsch. Sonne pur, nur über den Gletschern schweben noch Nebel, sehr stimmungsvoll. 449 Stufen hinab zu unseren Schneeschuhen, anseilen und wir gehen auf dem Großen Aletschfirn zur Hollandiahütte. Unsere Spur führt durch frischen tiefen Schnee über den herrlichen Gletscher. Die Nebelschwaden lösen sich auf, die Gipfel um uns herum, darunter das Aletschhorn, bilden eine beeindruckende Kulisse. Florian hinter mir am Seil legt die Kamera gar nicht mehr aus der Hand. Gegen 13 Uhr treffen wir an der Hollandiahütte, 3235 m, ein, belegen das großzügige Lager und stärken uns mit Suppe oder anderes. Wer wollte, und es wollten sechs, konnte mit auf den Äbeni Flue Firn aufsteigen zu einem Punkt, der laut Hüttenwirt gute Aussicht versprach. Bei Sonne und Pulvertiefschnee stapfen wir an einem Seil unter Rainers Führung aufwärts und kommen gut voran. Wir sehen unseren morgigen Wunschgipfel, Äbeni Flue, 3962 m. Viel Spaß gibt es beim Gruppenfoto, Florian hat extra das Stativ eingesetzt. Beim Abstieg versinkt Kai mit einem Bein in einer Gletscherspalte. Unser Eifer beim Fotografieren von Kai war größer als das Helfersyndrom kritisiert dann Rainer schmunzelnd.
Nach dem Abendessen erfreuen wir uns noch an dem schönen Sonnenuntergang und den Blick ins Lötschental und hoffen, dass die Wetterprognose nicht eintrifft – Schneefall!

Mittwoch:
Am Morgen die Realität, der vorhergesagte Schneefall ist eingetroffen. Und es soll ein paar Tage so bleiben. Das bedeutet für uns, dass das gestrige Gruppenfoto unser Gipfelfoto sein wird. Bei Nebel und Schnee ist auch der Weg über den Gletscher zur Mönchsjochhütte nicht möglich und wir besiegeln die Schlechtwettervariante: Abstieg durchs Lötschental nach Hause.
Trotz der schlechten Sicht kommen wir wohlbehalten bis zur Anenhütte. Kurze Rast davor und weiter geht es hinab das Lötschental bis zur Fafleralp. Hier werden die Schneeschuhe abgelegt und es folgt der Fußweg (Hatsch) entlang der Fahrstraße nach Blatten. Mit dem Bus fahren wir bis Goppenstein, hier Umsteigen in die Schweizer Bahn. In Spiez Verabschiedung von mir, ich fahre mit der Bahn über Bern nach Stuttgart.
Für alle anderen heißt es in Interlaken nochmals umsteigen in die Bahn nach Grindelwald zu den Autos.
Statt einer Rückreise im Dunkeln entscheiden sich fünf Teilnehmer für ein gemütliches Ausklingen der Tour mit Übernachtung in der Nähe von Grindelwald.

Donnerstag:
Kleiner Rundgang durch Grindelwald und anschließend Heimfahrt.

Nachwort:
Die Wetterlage im Berner Oberland habe ich die folgenden Tage beobachtet und es war tatsächlich keine Besserung eingetreten.
Getreu meinem Motto: „Die Hütten sind meine Ziele“ war es eine wunderschöne, wenn auch kurze Tour.


Text: Gisela Forkel
Bilder: Florian Höllrigl, Frank Beyer, Bernhard Beck, Gisela Forkel