Diashow Silvester 2012 und Neujahr 2013 im Freiberg Kärpf Gebiet im Kanton Glarus, 31.12.2012 - 02.01.2013 zurück zur Übersicht

Silvester und Neujahr auf einer Berghütte zu verbringen ist eine gute Tradition einiger Mitglieder der Bezirksgruppe Remstal.
Die Anforderungen an eine Silvesterhütte machen die Suche aber nicht eben leicht. Der Hüttenaufstieg sollte nicht länger als 3 Stunden sein, sonst wird's zu mühsam mit all dem Sekt in den Rucksäcken ;) Zudem sollte die Hütte auch bei schlechten Bedingungen noch halbwegs gut erreichbar sein. Wie immer waren wir mit der Hüttensuche dann viel zu spät dran und waren zudem mit 10 – 12 Leuten auch noch eine recht große Gruppe und so hagelte es Absage um Absage. Nur auf der Leglerhütte (2273 m) im Kärpfgebiet hatten wir Glück, denn kurz vorher hatte eine 10er-Gruppe ihre Silvesterplätze abgesagt. Also nix wie reservieren, was man hat, das hat man!!!
An Silvester ging es dann nach Schwanden und von dort mit der Luftseilbahn erstmal zur Mettmenalp (1610 m). Ob die Seilbahnmaschinistin nun tatsächlich Mittagspause macht oder nicht, wir wissen es nicht. Heriberts Charme und Überredekunst war es jedenfalls zu verdanken, dass sie uns während ihrer angeblichen Mittagspause doch dort hoch schweben lies. Auf dem Mettmenalp dann eitel Sonnenschein und alle stapften frohen Mutes los zur Leglerhütte.
Im Aufstieg wechseln sich steilere und flachere Passagen ab, es wird also nicht langweilig, bis man dann kurz vor der Hütte das Sunnenbergfurggele (2212 m) erreicht, welches zugleich zu unserem Silvestergipfel erklärt wurde. Ruckzuck war die mobile Bar eröffnet mit Prosecco und weihnachtlichen Restknabbereien. Vom Sunnebergfurggele ging es dann rasch weiter zur Hütte, die eine Panoramalage genießt. Angeblich kann man von ihr aus 192 Gipfel sehen, auf jeden Fall sind so prominente wie der Tödi oder der Glärnisch zum Greifen nah.
Der Silvesterabend war dann eine Wucht. Sara und Romano, die Hüttenwirte, und ihr Team zauberten erst eine Suppe am offenen Feuer im Freien. Danach gab's Räucherlachs und Salat im Inneren der Hütte und anschließend Fondue Chinoise, mit allem was das Herz begehrt. Nach einer kurzen Pause noch ein großer Dessertteller und so konnten wir mit vollen Bäuchen und einem 1800 m Tiefblick auf Glarus das Neue Jahr begrüßen. Das Feuer vor der Hütte bannte auch schon wieder, denn dieses Mal gab's Glühwein aus dem großen Topf. Und das schönste daran war, es gab keinerlei Knallerei … von Heriberts legendärem und unkalkulierbarem Tischfeuerwerk mal abgesehen ;)
Die Neujahrsnacht war sternenklar und der Mond leuchtete über den beiden Hüttengipfeln, dem Kleinen und Großen Kärpf.
An Neujahr ging es dann gemütlich los mit einem Frühstück ab 8 Uhr. Gegen 10 Uhr standen wir dann auf den Schneeschuhen bzw. unsere einzige Tourengeherin Vera auf den Skiern. Erstes Ziel war die Kärpfscharte (2649 m). Hier zeigte sich das Gelände dann recht unübersichtlich mit vielen kleinen und großen Felsabbrüchen. Insgesamt aber eine imposante Felstrümmerlandschaft, die leider auch unter dem schwindenden Permafrost leidet. Der letzte Hang zur Kärpfscharte war dann sehr steil, doch Schlag zwölf Uhr standen dann alle oben und wurden mir einem herrlichen Blick auf die Glarner Hauptüberschiebung mit dem Martinsfenster belohnt. Der Große Kärpf ist im Winter ein sehr anspruchsvolles Ziel und erfordert mind. Pickel und Steigeisen, evtl. auch Seilsicherung. Der kleine Bruder ist da etwas gnädiger, je nach Verhältnissen … bei uns war der steile und felsdurchsetzte Einstiegshang jedenfalls mit so harten Schnee versehen, dass wir an Neujahr nach einer kurzen Nacht dankend darauf verzichteten. Stattdessen hab's ein Ukuleleständchen mit 'Wohl ist die Welt', sowie einen ungewollten Kleinabsturz unserer Katze aus Kleinmachnow: Heribert.
Um die Leglerhütte rum gibt es aber nicht nur die beiden Kärpfs, sondern auch noch den Hahnenstock (2561 m). Den nahmen wir dann auf 2 unterschiedlichen Routen in Angriff und trafen uns tatsächlich wieder auf dem Gipfel, an der dort (von wem auch immer) eingerichteten Schneebar. Die haben wir sofort genutzt für unseren Sekt, manche tanzten Salsa und alle sangen noch den Bolle.
Dann wurde es zunehmend ungemütlich, denn die angekündigte Kaltfront rauschte ran. Der Hüttenabend war dann recht gemütlich (sieht man mal von Heriberts Tischfeuerwerk und verschiedenen Gesangseinlagen ab) und kürzer als der Abend davor. Über Nacht fiel einiges an Neuschnee und so stiegen wir am 2.1. dann bei schlechter Sicht wieder hinab zu Mettmenalp und eine sehr schöne Silvester-Neujahrstour fand ihr Ende.
An der Seilbahn kamen wir dieses Mal definitiv erst nach der Mittagspause der Seilbahnmaschinisten an und wurden so auch, wenn auch mit etwas Schlagseite, ob des vielen Gepäcks dreier älterer Herrschaften aus dem Raum Zürich, zügig nach unten gebracht.
Die Leglerhütte können wie ganz uneingeschränkt empfehlen. Sehr nette Bewartung durch Sara und Romana, sehr leckeres Essen, tolle Aussicht und eine interessante Architektur. Wer noch nicht dort war unser Tipp: unbedingt hingehen!!!

http://www.leglerhuette.ch/


Kai's Bildergeschichte (PDF 8.3 MB)

Text : Kai Schroeder
Bildergeschichte: Kai Schroeder