Diashow Die Gran Paradiso -1000 m Tour ins Sellrain, 10.04 – 13.4. zurück zur Übersicht

Ursprünglich war ein viel höheres Ziel geplant, wie wollten mit Schneeschuhen auf den Gran Paradiso, einen veritablen 4000er mit 4061 m Höhe. Hohe Berge erfordern aber, insbesondere bei offiziellen Touren, passende Verhältnisse. Dem war hier leider nicht so, denn in den letzten Tagen vor der Tour entwickelte sich die Lawinenlage in Richtung Warnstufe 4, also wurde abgesagt und für die, die trotzdem noch Lust auf eine Tour hatten, umgeplant.

So sind wir dann letztendlich mit reduzierter Gruppe und nach vielen Telefonaten auf der Pforzheimer Hütte (2308 m) im Sellrain gelandet. Sehr sympathisch ist das einzige Verbot, dass es auf dieser Hütte gibt: Stress!!! Das können wir nur bestätigen, von der Hüttenwirtin Ingrid über das Hüttenteam bis zum Hund, alle vollkommen entspannt und das überträgt sich auch auf die Gäste. Wir haben uns dort jedenfalls sehr wohl gefühlt.

Am Anreisetag, Do.10.04. war es sehr heiß, viele Nassschneelawinen schossen rechts und links des Aufstiegs die Rinnen runter. Nach lange Fahrt und Aufstieg zur Hütte, der letzte Hang ist richtig gemein, war dann erstmal Entspannen auf der Hüttenterrasse in der Sonne angesagt.

Fr. 12.4. drückte eine Kaltfront rein, so dass wir bei starkem Nebel mittels GPS auf den Hausberg, den Sammerschlag (2825 m) navigierten, trotz GPS aufgrund des unübersichtlichen Geländes nicht ganz ohne. Danach machten wir noch ein paar LVS-Übung vor der Hütte.

Sa. 13.4. war dann endlich super Wetter und bei strahlendem Sonneschein stiegen wir über den nördlichen Sonnenwandferner auf den Wintergipfel der Hinteren Sonnenwand (3061m). Und welch ein Zufall, mit 3061 m ist dieser exakt 1000 m niedriger als der Grand Paradiso. Auf dem Rückweg noch den P 2515 mitgenommen, ein ehemals namenloser Gipfel, der nun Piz Cuba libre heißt. Interessanterweise wird im Skitourenführer von dieser Tour abgeraten: "… sonst gerät man in das Gletscherbecken des nördlichen Sonnenwandferners, der durchwegs von unzugänglichen, jedenfalls aber wenig skifreundlichen Gipfeln umringt wird". Man kann eigentlich nur den Schluss ziehen, dass der Autor dort noch nie war, denn hier gibt es geniale Hänge jeder Steilheit mit bestem Pulver und v.a. Ruhe, Ruhe, Ruhe … was evtl. an obigem Zitat liegen kann, denn die Skitourengeher steigen hieran vorbei zur wesentlich weniger schönen Vordersten Sonnewand.

So. 14.4. sind wir dann wegen starker Erwärmung und Lawinengefahr aus den Rinnen links und rechts des Abstiegswegs nach dem Frühstück abgestiegen und heimgefahren.

Kai's Bildergeschichte (PDF, 6 MB)

Text : Kai Schroeder
Bildergeschichte: Kai Schroeder