Diashow Engadiner Skimarathon 2010, 13.03. - 15.03.2010 zurück zur Übersicht

Der Engadiner Skimarathon ist die größte Veranstaltung seiner Art in der Schweiz und zieht jedes Jahr mehr als 10000 Skilangläufer aus vielen Nationen an. Über viele Jahre war der Engadiner Skimarathon auch eine traditionelle Ausfahrt der Bezirksgruppe Remstal unter Leitung von Karl Rieser. Seit dieser sich in seiner wohlverdienten 'DAV-Rente' befindet wird diese Tradition von Vera Kühn (DSV-Skilanglauftrainerin im Winterteam) fortgesetzt.

Beim diesjährigen Engadiner Skimarathon am 14.3.2010 fanden sich vier Starterinnen und Starter und ein verletzter Zuschauer (der Autor und Fotograf dieses Berichts) der Ausfahrt der Bezirksgruppe Remstal, sowie mind. 3 weitere Starter der Sektion Stuttgart frühmorgendlich auf dem Startgelände in Maloja ein. Am Abend vorher war, wie eigentlich immer, die am heißesten debattierte Frage, die des richtigen Wachses. Nun war die Stunde der Wahrheit gekommen und die Beantwortung der Frage, wer richtig und wer falsch gewachst hatte, rückte immer näher. Vorab jedoch mussten die Effektensäcke dem Schweizer Militär zum Transport übergeben werden. Und wenn auch das Schweizer Bankgeheimnis zunehmend löchrig wie ein Emmentaler Käse wird, dem Militär kann man noch vertrauen und garantiert findet sich jeder Sack im Ziel in S-Chanf auch unversehrt wieder.

Neben ambitionierten Läufern hatten sich auch in diesem Jahr wieder viele Läuferinnen und Läufer mit originellen Verkleidungen ins große Feld gemischt. Ob als Mexikaner, Schotten oder finnischer Nikolaus, es sind vor allem diese Läufer, die die Zuschauer auch dann noch an der Strecke halten und die vielen Volksläufer anfeuern, wenn ein Dario Colagna schon längst im Ziel ist.

Punkt 9.20 h fiel bei Engadinwetter (kalt und Sonne satt) der Startschuss für die Volkläufer und Vera Kühn (Skating), Conny Steudel (Klassisch), Matthias Feil und Werner Gutmann (beide Skating), der Bezirksgruppe-Remstal-Ausfahrt, stürzten sich ins Getümmel. Auf den ersten Kilometern ging es darum möglichst keinen Stockbruch durch tausend andere umher wirbelnde Stöcke zu erleiden und möglichst auch nicht zu stürzen. Doch dann nahm der Remstal-Express Fahrt auf und schon bei Kilometer 15 in St. Moritz Bad zeichneten sich sehr gute Endzeiten für alle ab, so sie gut den so genannten Matratzenbuckel runter kommen und an den berüchtigten Golanhöhen 4 Km vor dem Ziel nochmals zusetzen können. Vera und Matthias hatten auch schon in St. Moritz Bad zum 15 Min. vorher gestarteten Block der Hauptklasse B aufgeschlossen, ein Zwischenergebnis ganz nach Remstäler Geschmack also.

Der Matratzenbuckel machte keine Probleme und der älteste Remstäler Teilnehmer, Werner (69) offenbarte auch seine Strategie: "Am besten einfach laufen lassen, die Bremserei führt nur zu Stürzen".

Die Golanhöhen, wellige Anstiege, das letzte Hindernis vor dem Ziel, zeigen wer gut trainiert hat und hier optimal seinen Fettstoffwechsel mobilisieren kann. Schon Karl Rieser betonte immer: "der eigentlich Marathon beginnt erst nach Pontresina!". Für die Remstäler stellten diese jedoch kein Problem dar, das Training bei offiziellen, wie privaten Ausfahrten war optimal. Und so lief nach 3 Stunden und 9 Minuten Matthias als erster der Remstäler Gruppe im Ziel in S-Chanf ein. Nur wenig später, nach 3 Stunden und 25 Minuten folgte Vera, quasi im Schlepptau eines finnischen Nikolaus ("mein Glücksbringer"). Werner, der furchtlose Abfahrer der Remstäler, erreichte nach beachtlichen 4 Stunden und 8 Minuten das Ziel. Conny, die bei ihrem ersten Skimarathon, als einzige der Remstäler Gruppe, klassisch fuhr, traf nach sehr guten 4 Stunden und 21 Minuten im Ziel ein. Alle waren glücklich und schnell hatte Vera ihren Effektensack herbei geschleppt, denn darin befand sich eine große Flasche Sekt!

Und so wurde im Zielgelände noch lange mit Sekt und dem alten Remstäler Schlachtruf "Loipe hopp, Loipe hopp, Loipe hopp, hopp, hopp" gefeiert.

Was gibt es sonst noch zu berichten?

Neben den vier Remstälern starteten noch mind. drei weitere Mitglieder der Sektion Stuttgart und erreichten das Ziel in ebenfalls sehr guten Zeiten: Andi Fichtner (3 Stunden 42 Minuten), Karl Rebmann (3 Stunden 42 Minuten) und Elisabeth Arnold (3 Stunden 44 Minuten).

Der schnellste Mann war dieses Mal der Olympiasieger Dario Cologna in 1 Stunde 37 Minuten, die schnellste Frau Susanne Nyström in 1 Stunde 43 Minuten.

Das Wachs, die entscheidende Frage des Vorabends, passte bei allen, mehr oder weniger gut, wie jedes Jahr eben.

Auch 2011 startet wieder eine Remstäler Ausfahrt zum Engadiner Skimarathon, zumal sich sowohl Vera, als auch Matthias durch ihre hervorragende Zeit für einen vorderen, und damit besseren (da weniger Starter und besserer Zustand der Loipe) Startblock qualifiziert haben. Gerüchten sie wollen Cologna und Nyström attackieren, kann aber schon heute entgegen getreten werden!


Kai's Bildergeschichte (PDF, 7,2MB)

Text und Bildergeschichte: Kai Schroeder