Diashow Skilanglaufausfahrt nach Oberbayern mit Biathlon-Schnupperkurs im Biathlonzentrum in Kaltenbrunn, 11.- 13. Februar 2011 zurück zur Übersicht

Leiterin: Vera Kühn

Der Deutsche Alpenverein kennt ja viele unterschiedliche Disziplinen und ist sicher nicht nur dem klassischen Bergsteigen verbunden, sondern stets auch für Neuerungen offen. Aber Gewehre haben bisher noch keine Rolle gespielt, das könnte sich nach der Skilanglaufausfahrt von Vera Kühn ändern, denn da stand ein Biathlon Schnuppertraining auf dem Programm.

Auf dem Weg zu dieser Skilanglaufausfahrt schauten wir doch recht besorgt aus den Autofenstern hinaus. Wird es ausreichend Schnee geben? Waren die Schilderungen der Fremdenverkehrsämter bezüglich der Wintersportbedingungen geschönt? Es sah schlecht aus, sehr schlecht. Braune Wiesen überall, nur weit und breit kein Schnee.

Das Hotel am Barmsee in Krün sollte unser Quartier für die nächsten drei Tage sein. Es wirbt damit, direkt an der Loipe zu liegen. Dieser Tage waren aber nur noch Reste der besagten Loipe zu finden. Also ging es direkt ins Biathlonzentrum Kaltenbrunn. Und siehe da, das Gelände lag sehr schattig, hier gab's nicht nur für den Biathlonkurs ausreichend Schnee, sondern auch eine schöne Loipe zum Warmlaufen, die auf den Namen 'die Sportliche' hört, nomen est omen! Es kam wie es kommen musste, nach nur einem Kilometer ging's gleich steil bergauf, ganz schön happig für den Anfang. Nach der hügeligen 10 km-Runde waren dann alle warm und wir sammelten uns am Biathlonzentrum.

Dort waren mittlerweile auch unsere drei Betreuer des Zollsportvereins eingetroffen. Zunächst wurden die Gewehre erklärt, sichern, entsichern, laden, Sicherheitsmassnahmen. Danach der Ablauf am Schiessstand. Zweifel kamen auf, ob wir uns das alles merken können. Immerhin, der Schiessstand schien sicher zu sein. Keine Gefahr zumindest, dass des Bürgermeisters Hund oder des Jägers Lieblingsgams uns plötzlich in die Schusslinie laufen.

Nach ein paar Trockenübungen ging alles schon recht gut, nun stand das echte Schiessen auf dem Programm. Hier gab es durchaus noch kleine Probleme durch die Betreuer zu lösen. Klemmende Patrone oder das Zielen auf die falschen Scheiben gehörten aber bald der Vergangenheit an.

Dann ging es richtig los. Jeder fuhr mehrere 500 m Runden, die jeweils von 5 Schüssen unterbrochen wurden. Das Gefühl mit hohem Puls anzukommen und nun möglichst schnell Ruhe in den Körper bringen zu müssen, war für alle eine neue Erfahrung. Es klappte aber erstaunlich gut.

Nun kam die letzte und anspruchsvollste Herausforderung, der Staffelwettbewerb. Jetzt ging es um die Wurst. 4 Mannschaften kämpften nun unter wettkampfähnlichen Bedingungen gegeneinander. Eine Strafrunde gab es auch und ganz die Profis wurde diese auch öfters genutzt.

Am Ende lagen alle 4 Staffeln mehr oder weniger nahe beieinander, weswegen wir auch 4 Siegerstaffeln kürten. Insgesamt war dieses Schnuppertraining für alle ein super Erlebnis.

2 Dinge bleiben noch zu erwähnen:
- wir schossen auf 10 cm große Scheiben auf 50 m Entfernung und konnten das Gewehr auflegen. Die Profis schießen auf nur 4 cm große Scheiben und das ohne Auflegen! Das verdient nach unseren Erfahrungen allerhöchsten Respekt.
- trotz allem Spaß, den wir hatten, sind auch die Biathlongewehre natürlich gefährliche Waffen. Von daher wird unser Ausrüstungsverleih auch in Zukunft sicher keine Gewehre in seinen Pool aufnehmen müssen. Biathlon bleibt den Experten vorbehalten und wir bleiben beim Bergsteigen oder einem gelegentlichen Schnuppertraining mit exzellenter Betreuung.

Da der Schnee um Krün herum nicht nur knapp, sondern ab Samstag ganz weg war, sind wir zum Skilanglauf nach Leutasch gefahren. Dort gab es, trotz des Schneemangels, noch ganz gute Bedingungen zum Langlaufen; alle Teilnehmer waren am Samstag auf der Strecke von Leutasch- Loipenzentrum Richtung nach Unterleutasch (Loipen A7-A9) und zurück unterwegs. Die Gesamtkilometerzahl betrug je nach Teilnehmer zwischen 12 und ca. 40 km

Bleibt noch zu erwähnen, dass der Termin der Ausfahrt genau richtig war, denn am Samstagabend hatte letztmalig für diesen Winter die Hexenbar am Barmsee geöffnet. In einer Art Happyhour gab's dort den ganzen Abend vergünstigte Getränke inkl. Hexenbesentanz, was wir uns natürlich nicht entgehen ließen.

Trotzdem waren am Sonntag wieder alle topfit und sind erneut zu den Loipen nach Leutsch gefahren. Nach der schon von den Vortagen bekannten Aufwärmgymnastik durch Vera wurde wieder in freien Gruppen gelaufen. Alle Teilnehmer waren auf der Strecke Leutasch-Loipenzentrum Richtung nach Obern und Alpenbad (Loipen A5-A6) unterwegs, sowie eine Gruppe am Skatingzentrum (Loipe B4) und Mundeknie (C10, schwarze Loipe). Das 'Dach' dieser Loipe war die Muggenmoosalm, bewirtschaftet und eigentlich das ideale Loipenstüble vor der steilen Abfahrt. Nur Massage gab es dort keine, wie von einem Teilnehmer bemängelt, und das, obwohl wir sogar unseren eigenen Physiotherapeuten dabei hatten.

Speziell am Sonntagnachmittag war der Schnee dann sehr sulzig, bis zu 10 cm Schnee auf Skatingloipe, teils 'wasserski'ähnliche Bedingungen in den Klassikspuren, keine einfachen Bedingungen also. Trotzdem wurden auch am Sonntag je nach Teilnehmer zwischen 12 und ca. 33 km gelaufen.

Zusammenfassend kann daher festgestellt werden, dass von den 17 Teilnehmern dieser Ausfahrt gut und gerne knapp 400 Patronen verschossen und zwischen 30 und 90 Km je Teilnehmer geglitten wurde. Eine Bilanz, die sich sehen lassen kann, wenn der Frühling Einzug hält im Winter.

Kai's Bildergeschichte (PDF, 3,8MB)

Text: Kai Schroeder
Bildergeschichte: Kai Schroeder