Diashow Silvester 2011 - Neujahr 2012
31.12.2011-01.01.2012
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Fast schon traditionell wollten mehrere Mitglieder der Bezirksgruppe Remstal den Jahreswechsel wieder in den Bergen verbringen. Was gibt es schöneres, als das alte Jahr mit einer Tour ausklingen zu lassen und das neue Jahr mit einer Tour zu starten.

Dieses Jahr sollte es in die Zentralschweiz auf die Rotondohütte gehen. Um die Hütte herum gibt es herrliche 3000er unterschiedlicher Schwierigkeit, ein Paradies für Skitouren- und Schneeschuhfreunde also. Die Reservierung auf der Hütte lief noch problemlos, allerdings bereitete das Wetter, je näher Silvester rückte, immer mehr Bauschmerzen. Am 30.12. stand dann fest, dass es nichts wird mit der Rotondohütte. Die Schweizer Lawinenforscher aus Davos meldeten Lawinenwarnstufe 4, die zweithöchste also. Zudem war starker Schneefall und Sturm angesagt. Auch die Hüttenwirtin riet uns ab unter diesen Bedingungen aufzusteigen, also mussten wir umplanen.

Schnell merkten wir aber, dass alle Hütten, ob bewirtschaftet oder Selbstversorger, die bei diesen Bedingungen noch halbwegs gut erreichbar sind, auch schon voll waren. Wir riefen dann auch noch im sektionseigenen Mahdtalhaus im Kleinwalsertal an, hatten wenig Hoffnung, aber viel Glück! Zwischenzeitlich war unsere Gruppe von 10 auf 6 geschrumpft und im Mahdtalhaus hatten spontan 6 Leute wegen des Wetters abgesagt, das waren nun unsere Plätze!!!

Schnell wurde geplant wer was vorbereitet und besorgt und welche Touren bei der auch im Allgäu herrschenden Lawinenwarnstufe 4 möglich sind.

Silvester starteten wir dann aus dem verregneten Stuttgart und landeten auf dem Tourengeherparkplatz zwischen Unter- und Oberjoch im Schnee. Unser Silvestergipfel sollte der Jochenschrofen (1625 m) sein. Wir spurten durch tief verschneiten Winterwald teils bauchhoch bis auf den langen, freien Rücken vor dem Jochschrofen. Dort änderten sich die Verhältnisse rapide. Die angekündigte Warmfront machte sich mit Sturm und heftigem Schneefall bemerkbar, es waren arktische Bedingungen unter denen wir den Gipfel erreichten. Zurück am Parkplatz ging der Schneefall langsam in Schneeregen über, auf der kurzen Fahrt hinüber ins Kleinwalsertal dann in Regen. Für uns kein Problem, denn im Mahdtalhaus war es gemütlich und warm!

Am Silvesterabend gab es dann das von Heike und Dragan vorbereitete Gulasch, Chef de Salat war Micha und Pitzi sorgte mit leckeren Schweizer Käsen dafür, dass sich der Magen auch wieder schloss, nicht jedoch bevor er noch mit etwas Tequila von Vera angeregt worden war. Etwas Kurzweil bereitete die Ukulele und das 'Nicht lustig'-Spiel, welches gar nicht so unlustig ist, wenn man es dann endlich kann. Dass neue Jahr empfing uns dann pünktlich um 0 Uhr . Knallerei, Sekt, Regen . schwups waren wir mitten drin in 2012.

Der Neujahrsmorgen begann noch mit etwas Regen, bald zeigte sich aber die Sonne, nur . es war extrem warm geworden. Der Schnee war tief durchnässt, erneut Lawinenwarnstufe 4 für alle Expositionen und Höhenlagen (oben Schneebretter unten Nassschneelawinen). Vorsichtige Planung war also angesagt. Und da das Wetter auch die nächsten Tage nicht besser werden sollten, beschlossen wir auch wieder heim zu fahren. Es durfte also auch eine Tour sein, die auf dem Heimweg liegt. Hüttenwirt Bernhard empfahl den Burstkopf bei Balderschwang. Gesagt, getan und nach Balderschwang gefahren. Dort war dann tatsächlich richtig gutes Wetter und die Tour zum Burstkopf überraschend ruhig, außer uns war niemand unterwegs! Das Gelände war nur mäßig steil, immer wieder mit Waldgürteln garniert, ideal also für einen 4er. Nur der Gipfelhang, vor dem wir schon gewarnt wurden, war dann deutlich steiler. Bei einem 3er hätte man sich hier gut über einige Rippchen hocharbeiten können, aber bei einem 4er? Lieber nicht! So drehten wir 70 Hm unter dem Gipfel um und erklärten die Obere Burstalpe (1423 m) zu unserem Neujahrsgipfel. Die Aussicht war auch von dort klasse, die Allgäuer Voralpen, Nagelfluh- und Hörnerkette, den Hochvogel und den Schneck, alles konnte man sehen und sogar den legendären Bodenseenebel erahnen. Gut wenn man da oben auf dem Berg steht, v.a. an Neujahr!!!

Kai's Bildergeschichte (PDF 3.8 MB)

Text: Kai Schroeder
Bildergeschichte: Kai Schroeder