Diashow Schneeschuhtour zur Fiderepasshütte (2067 m) und zum Schüsser (2170 m) oder eine Silvesterhütte 2010???, 23.01. - 24.01.2010 zurück zur Übersicht

Nachdem uns die Simmhütte am Silvestertag 2009 nachts abgeschüttelt hatte (siehe Bericht hierzu) wollten wir Ausschau halten nach einer Silvesterhütte für 2010. Und man kann ja auch mal fremdgehen, es müssen ja nicht immer Hütten unserer Sektion (Stuttgart) sein, man kann ja auch mal bei den Oberstdorfern schauen.

Der Aufstieg zur Hütte von Mittelberg durch das Wildental ist sehr schön und in wilder Umgebung, ständig im Angesicht des Mindelheimer Klettersteigs. Die letzten 100 Hm zum Fiderepass sind dann auch sehr steil, wenn auch kein Vergleich zur Simmshütte, da kommt einem dieses Stück wie norddeutsches Flachland vor. Die Schneeschuhe können auf jeden Fall an den Füßen bleiben.

Der Winterraum der Fiderepasshütte ist recht gut ausgestattet, laut Hüttenbuch verirren sich im Winter aber auch nicht viele Menschen hier her. Bei schönstem Sonneschein genossen wir 2 Stunden auf der exponierten Bank bis zum Sonnenuntergang. Schnell zog uns die Kälte in die Glieder und wir merkten: es war ein Fehler nicht direkt den Winterraum zu beheizen und erst danach in die Sonne zu sitzen. So durften wir nun einige Zeit in Daunenjacken bei - 5 Grad schlottern und schippenweise Schnee schmelzen. Zwischenzeitliche Aufwärmung brachte nur das Freischaufeln des Klos, was uns auch hervorragend gelang, bis auf eine renitente Eisscholle neben der Klobrille, die man aber durch die richtige Sitztechnik umgehen konnte.

Gegen 19 h hatten wir + 5 Grad und es gab einen riesigen Topf Erbsensuppe . wie gut, dass nur wir 3 diese Nacht im Winterraum weilten.

Gegen 20 h hatten wir + 10 Grad und wir entschlossen uns nun den mitgebrachten Wein zu trinken, es gab also 'Barolo on the rocks'.

Gegen 21 h hatten wir + 15 Grad und konnten tatsächlich die Daunenjacken wegpacken.

Gegen 22 h durchbrachen wir die 20 Grad-Marke, leider hatten wir unsere Badenhosen nicht dabei!


Sonntagmorgen war mit der Restglut schnell wieder angeheizt und gefrühstückt. Flott alles rausgekehrt und dann stellte sich die Frage: auf welchen Gipfel gehen wir?

Der Zugang zum Mindelheimer Klettersteig in die Fiderescharte ist sehr steil und es lag dort einiges an Triebschnee. Die einsamen Berge Richtung Oberstdort / Stillachtal wiesen im oberen schrofigen Bereich zu wenige Schnee auf. Quasi entlang des Rückwegs liegen Hochgehrenspitze und Schüsser, also nix wie los und auf diese rauf.

Der Abstieg über den Hüttensteilhang war knall hart gefroren, also entschlossen wir uns die Schneeschuhe gegen Steigeisen zu tauschen. 100 Hm tiefer waren wir dann wieder in einer hübschen Treibschneewühlerei, also wieder Schneeschuh ran.

Die Hochgehrenspitze bekam am Tag zuvor sehr viel Sonne ab, der Schnee wurde weich und fror über nach bockel hart und tief. Direkt hoch war uns zu steil, zumal die fest gefrorenen Spuren der Skischwünge sehr unangenehm zu gehen waren. Queren in steilen harten Hängen ist auch nicht gerade Schneeschuhgebiet, also gab es drei Möglichkeiten:
- Steigeisen ein 2. Mal ran
- warten bis es weicher wird
- ein anderes Gipfelziel suchen

Wir entschieden uns für die dritte Möglichkeit, da wir ja noch den Schüsser am Weg liegend hatten. Der war dann in jeder Hinsicht optimal, schöner Aufstieg, schöne Aussicht, schöne Abstieg. Danach noch flugs durch herrlichen Pulverschnee zurück ins Wildental und nach Mittelberg zum Auto.

Fazit: Sehr schönes Gebiet, einsam und einige Möglichkeit Gipfel zu besteigen. Könnte eine Silvestertour 2010 werden, mal sehen .

Kai's Bildergeschichte (PDF, 3,3MB)

Text und Bildergeschichte: Kai Schroeder